Geboren und aufgewachsen im Ostwestfälischen - dort, wo fußballerische Leidenschaft eher weh tut als glücklich macht. Aber wie heißt es bei Nick Hornby? "Man entscheidet sich nur einmal in seinem Leben für einen Verein. Das war es dann." Und weil mich mein Schwager Anfang der 1980er Jahre im Alter von zehn Jahren auf die Bielefelder Alm schleppte, werde ich der Arminia auch dann noch die Daumen drücken, wenn der Gegner nächstes Jahr wieder Wacker Burghausen heißen sollte. Mein erstes Weltmeisterschaftserlebnis? "Olé Espana", "gesungen" von Jupp Derwall und der deutschen Nationalmannschaft von 1982. Noch fieser war nur noch das Foul von Toni Schumacher im Halbfinale an Battiston. Worüber ich bei "meiner" ersten WM im eigenen Land gerne schreiben möchte? Zum Beispiel über eine für Deutschland untypische Begeisterung, die auch noch außerhalb der ohne Ticket unzugänglichen Fan-Zonen rund um die Stadien spürbar ist. Über Schwarzmarkthändler, die nach Spielbeginn ihre Tickets verschenken. Oder über meine 93-Jährige Tante, die mir die Abseitsregel erklärt. Und über iranische und amerikanische Fans, die gemeinsam in meine Kamera strahlen.
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