Nur dumm, dass ich mich mit dem knappen Kilogramm an Infos, die man mir gestern im Kölner Pressezentrum in die Hand gedrückt hat, nicht noch in aller Ruhe für eine Woche bis zum Beginn der WM zurückziehen kann. Womit fange ich an? Mit dem Grußwort unseres Ministerpräsidenten ("Dear soccer fans from near and far!“)? Oder mit dem "Willkommen in Deutschland“-Faltplan? Der suggeriert doch tatsächlich, die DFB-Mitgliederzahl (6,3 Millionen) zähle neben Währung, Hauptstadt, Vorwahl, Zeitzone und Einwohnerzahl zum Elementarsten, was man über dieses Land wissen muss. Keins von beidem: In den verbleibenden Stunden bis zum Anpfiff werde ich mir stattdessen wohl das 90 Seiten umfassende FIFA-Disziplinarreglement zu Gemüte führen. Denn schon beim flüchtigen Querlesen habe ich meine erste Wissenslücke schließen können („Artikel 49, Raufhandel: Ein Spieler, der sich an einem Raufhandel beteiligt, wird für mindestens sechs Spiele gesperrt“). Und wenn dann noch Zeit bleibt, kauf ich Wimpel - nicht fürs Auto, sondern für den Hinterhof.
P.S.: Kann mir mal jemand erklären, was genau einen Raufhandel von einer Tätlichkeit unterscheidet? Oder ist der FIFA da beim Copy&Paste eine Formulierung von 1954 durchgerutscht?
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