WM 1982, Spanien. Deutschland steht im Finale gegen Italien. Deutschland gewinnt, da war ich mir ganz sicher. So sicher, dass ich mit einem Schulfreund, einem Italiener, um eine ganze Tafel Schokolade gewettet hatte. Die war - das Ergebnis ist bekannt - weg. Genauso wie die Illusion, dass man mit Toni Schumacher im Tor eigentlich gar nicht verlieren kann. Also selbst besser machen: Der Weg führte zum fränkischen Provinzverein und schnurstracks ins Tor. Das machte vieles leichter, vieles verständlicher: 1986 konnte ich wieder mit Toni leiden, als er im Finale bei einer Flanke danebengriff - und Deutschland in Rückstand geriet. An Flanken vorbeisegeln, das habe ich selbst in zehn Jahren im Tor fast zur Perfektion getrieben.
Schumachers Klasse habe ich dennoch nie erreicht. Vielleicht sogar, im Rückblick, glücklicherweise. Denn so zog es mich aus dem beschaulichen Franken in die Stadt meines Immer-noch-Lieblingsklubs FC Bayern, zum Studium, allerdings. Denn obwohl der deutsche Rekordmeister in der Ära nach Maier und vor Kahn so manchen Problemfall zwischen den Pfosten hatte: Ins Tor bin ich nicht mehr zurückgekehrt, auch Uli Hoeneß hat mich nie angerufen ;-) Stattdessen fülle ich nun dieses Blog. Mit WM-Impressionen, Gedanken aus München, Eindrücken vom größten Sportereignis des Jahres. Und vielleicht auch mit Geschichten von leidenden Torhütern. Die mal Helden sind. Und manchmal einfach nur am Ball vorbeisegeln.
Schoene Vorstellung. Und wieviel Tafeln Schokolade hast Du diesmal gewettet? Dass die Deutschen Weltmeister werden und Lehmann alles haelt?
LG, GAP
GAP am 08.06.06 01:55
Tja, schwierig, schwierig :-) Ich habe diesmal um nichts gewettet, lediglich in unsere Büro-interne Tipprunde bin ich eingestiegen - und da glaube ich zumindest fest daran, dass wir die Vorrunde überstehen. Und dann, na dann schaun' mer mal :-)
Bernd Eberwein am 08.06.06 10:58
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