Die jungen Damen jubeln. Ist es die Freude über den Sieg der deutschen Mannschaft? Oder ist es die Freude über die vielen eigenen Fans in der Grünanlage am Wilhelm-Leuschner-Platz? Wahrscheinlich eine Mischung aus allem. Wohin soll das erst führen, wenn wir im Finale siegen?
Hupkonzert in der gesamten Stadt. Radfahrer klingeln sich durch. Selbst die Straßenbahn bimmelt öfter als üblich. Und überall Freude. Die Südamerikaner haben verloren, die Deutschen gewonnen. Und zwar nicht nur das 5 : 3, sondern auch gewaltig an Stimmung. Unglaublich.
Leute auf den Ladeflächen von Transportern fahren Fahne schwenkend durch die Innenstadt. Die Kreuzung vor dem Hauptbahnhof wird mehr oder weniger belagert. Immer wieder klingt der Schlachtruf "FINAAAALE, oh oh oh" und "BERLIN, BERLIN, wir fahren nach BERLIN!". So feiert man nur in Südamerika. War das Fehlen Maradonas heute auf den Zuschauerplätzen in Berlin doch ein Zeichen (siehe Eintrag um 18:02 Uhr)?
Hubkonzert? Die waren wohl alle mit dem Gabelstapler unterwegs?
Greiner am 02.07.06 00:27
Richtig, irgendwo waren auch Gabelstabler mit dabei, zumindest Lieferwagen..... Aber der Rechtschreibfehler war wirklich echt peinlich. Ich habe ihn jetzt verbessert. ;-) Danke für den Hinweis.
Michael Voß am 03.07.06 20:24
Es begann direkt nach Spielende und hat bis jetzt noch nicht aufgehört.
In Düsseldorf klang das ähnlich - herrlich :-) Es grüßt eine übermüdete Fiona Flanke!
Fiona Flanke am 01.07.06 08:59
Jens Lehmann hält den entscheidenden Elfmeter von Cambiasso - Jensationell. Der Mann der Stunde stürzt Deutschland in einen Freudentaumel ungekannten Ausmaßes. Berlin im Ausmahnezustand. Sha-la-la-la-Rufe allerorten (Audio folgt). Ich mache mich jetzt auf den Weg in die Innenstadt... 54, 74, 90, 2006 ...
Deutschland Deutschland |
5 : 3 |
Deutschland Deutschland |
Solche Sprechchöre auf der Münchner Leopoldstraße. Da, wo sonst die Bayern ihre Meisterschaften feiern. Da, wo sonst FC Bayern-Fans Oliver Kahn huldigen. Da, wo Olli seinen Ferrari schon mal auf dem Gehweg vor der In-Kneipe parkt. Unglaublich. Die Fußball-WM ist wunderbar.
Argentinien ist raus, Deutschland ist im Halbfinale! Super Lehmann!
Los, Bundespräsident und Bundeskanzlerin sind im Publikum. Zeigt es ihnen. Deutschland ist gut. Ihr seid es auch!
P.S. Gruß nach Frankfurt zurück!
Helfen die beiden im Publikum?
Derdan am 30.06.06 19:20
Puh, der ersehnte Ausgleich ist da!
P.S.: Grüße nach Leipzig.
Ein Schrei gellt durch die Straße, kommt aus den offenen Fenstern: Toooooor! Draußen tobt's. Auch hier in der Redaktion. 1 : 1.
So ein Mist, das erste Tor ist auf der falschen Seite gefallen ... Los geht's, wir brauchen den Ausgleich!
Wenn das kein Zeichen ist: Maradona ist nicht im Stadion, so der Kommentar gerade. Der wichtigste Fan fehlt. Hoffentlich... hoffentlich ein Zeichen.
Ja...... Dem kann ich mich hier aus Leipzig nur anschließend. Tor in der zweiten Halbzeit?!
Liebe Jungs,
wenn ihr nicht möchtet, dass ich heute noch Herzrasen bekomme, dann schießt bitte in der zweiten Halbzeit schnellstmöglich ein Tor! Danke.
Nervöse Grüße aus Frankfurt
Euer Michael
Es ist "5 vor 12", gleich beginnt das erste kleine Finale der deutschen Mannschaft, gegen Argentinien. Die gute Laune ist da, wo sind die Getränke? Ein letzter Blick in den Kühlschrank, dann geht's los ...
Schon erstaunlich, wie früh manche Fans bereits im Olympiastadion Platz nehmen. Über zwei Stunden vor dem Spiel sind schon einige Hundert gekommen, um auch ja nichts zu verpassen. Dabei gab es eigentlich noch rein nichts zu gucken. Wolfgang (54) und Silvia (39) aus Hoyerswerder sind extra zeitig zu Hause losgefahren, um die "Atmosphäre vor dem Spiel zu genießen und mitzubekommen, wie es langsam spannend wird". Er tippt auf ein 3:1 für Deutschland, sie ist optimistischer - 4:1.
Horst (56) und Günther (59) aus Bad Salzungen sind ebenfalls früh gestartet, um "von Anfang an dabei zu sein". Beide tippen auf eine knappe Begegnung - 2:1 für Deutschland. Nach dem Spiel geht's direkt zurück nach Thüringen.
Michael (28) aus Dortmund will sich "auf der Leinwand sehen" und sitzt deshalb bereits lange vor dem Spiel auf seinem Platz. Er tippt: "3:1 für Deutschland, ich wünsche mir, dass Odonkor heute trifft." Nach dem Spiel geht's auf eine Geburtstagsparty. Hoffentlich gibt's dort nur Sekt statt Selter. Und hier auch.
Meine momentane Lieblingsseite zur Fußball-WM steckt im eigenen Angebot: Die Welt zu Gast in Leipzig. Hier sprüht Freude und Ausgelassenheit. Besucher aus aller Welt haben Grüße hinterlassen. Klicken Sie es ruhig an. Es lohnt sich.
Unweit von Köln, in der Landeshauptstadt Düsseldorf, gibt es eine Anlaufstelle für Bekloppte. Für alle, die ähnlich ticken wie ich, kommt mein Tipp für das heutige Spiel zwar zu spät, aber wir kommen ja sicherlich ins Halbfinale...
Und wie wäre es denn, wenn Sie sich dann mal 8 Quadratmeter Deutschland in den Garten hängen, anstatt sich mit einem pisseligen Autofenstersteckfähnchen lächerlich zu machen? Rund 3.000 Fahnen hat die Stadt Düsseldorf dort in einem
speziellen Fahnenlager
vorrätig, über 90 Prozent aller Länderflaggen der Welt sind vorhanden und die Verleihgebühr für drei Tage entspricht gerade einmal 4 WM-Stadionbieren. Als ich hörte, dass es sogar eine nepalesische 4x2-Meter-Flagge gibt, war ich kurz davor, meine Leih-Pläne über den Haufen zu werfen. Bin dann aber doch bei meiner Bestellung geblieben. Das Ergebnis gibt`s später zu sehen.
PS: Leise leidend kratzt und juckt es mich. Ach, wie verfluche ich den Kollegen Göllner, der mich auf dumme Gedanken brachte... Stimmt`s, Kollege Hinz?
Überall, wo heute deutsches Gemeinschaftsgucken (Danke, Matthy!) angesagt ist, richten sich die Veranstalter auf den größten Besucheransturm seit Beginn der WM ein. Allein auf dem Gelände der Deutzer Werft, parallel zum Rheinufer mit Blick auf den Dom, wird mit bis zu 50.000 Menschen gerechnet. Auch beim Köln-Nippeser Hinterhofviewing könnte es heute nachmittag mit bis zu 50 erwarteten Teilnehmern richtig kuschelig werden. Und auch hier ist natürlich Domblick garantiert. Insgesamt, so Schätzungen, werden bis zu 200.000 Fans in der Stadt erwartet. Wer noch nicht weiß, wo in Köln er gucken soll,
findet hier Rat.
Unglaublich, wie voll es jetzt schon auf der Fanmeile ist! Und ich bin noch im Büro...
Meine persönliche (Alb)Traumkombination wäre zwar Deutschland - England, aber das hier kann ich mir auch gut vorstellen.
Nur das Wetter könnte noch ein bisschen besser werden.
Es gibt ja einige fiese "WM-Witze". Beim Surfen bin ich jetzt über diesen Blog-Eintrag gestolpert.
Danke für den Hinweis zu diesem Blog.
Musst Dir mal den Rest durchlesen. Ganz großes Kino.
Peter Kühle am 30.06.06 14:03
Ich bin zwar kein Bahn-Experte. Aber, liebe Bahn, zur WM im eigenen Land, zum Deutschlandspiel in Berlin, zumal als Co-Sponsor und Hauptlogistikdienstleister, dürften es doch bitte ein, zwei Wagen mehr pro Zug sein, die die Fans, die Journalisten und die übrigen Reisenden zum Spielort transportieren. Das kann doch nicht so schwer sein!
Ist aber lustig, die auf Koffer sitzenden oder im Gang stehenden Anzugträger in der ersten Klasse zu beobachten, weil die Sitzplätze von Bier trinkenden Fans besetzt sind. In der zweiten Klasse kann man froh sein, überhaupt Luft kriegen zu können. Die Fahrt dauert zum Glück nur 90 Minuten. Soviel Stehvermögen sollte jeder haben - eine gute Übung für das Spiel um 17 Uhr.
Aber, aber. Das weiss doch mittlerweile jeder, dass der Zug nur so lang sein kann, wie der kürzeste Bahnhof, der auf der Strecke angesteuert wird. Es soll doch keiner auf den Gleisen aussteigen müssen...
Alexander Lukas am 30.06.06 13:19
Was mich mit Campino verbindet? Der Frontmann der "Toten Hosen" ist wie ich Düsseldorfer, wir hatten häufig beruflich miteinander zu tun und die Konzerte der Punkrock-Band finde ich klasse. Was uns trennt? Der Fußball! Dass sein Fanherz für England schlägt, kann ich ihm nicht verübeln, das ist genetisch bedingt. Er hat eine englische Mutter. Dass er sich aber heute auf die Seite der Argentinier schlägt, ist in meinen Augen schon ein starkes Stück. Natürlich lässt sich auch das erklären: Bei ihren Auftritten in Buenos Aires werden "Los Chosen" – mit kehligem ch sprechen die Gauchos Hosen aus – stets inbrünstig gefeiert. Allerdings reicht mir das nicht als Begründung. Ich mutiere ja auch nicht gleich zum Holland-Fan, wenn ein paar Niederländer einen Artikel von mir gut finden.
Immerhin zollt Campino der Klinsmann-Elf, wenngleich "nicht gerne", Respekt für Spielfreude und Unterhaltsamkeit. Dennoch hofft er, dass seine Argentinier "den Deutschen am Freitag eine wirklich schwere Zeit bereiten werden". Ich hingegen hoffe, dass nach dem Abpfiff für Campino die Zeit so schwer sein möge, dass kein Alkohol auch keine Lösung für ihn ist. Und wenn zudem England an Portugal scheitert? Mensch, Campi, dann serviere ich dir gerne einen eisgekühlten Bommerlunder - den dann allerdings mit einer gehörigen Portion Schadenfreude.
Es ist ja nicht so, dass man in München glücklich ist über die Torwartwahl von Jürgen Klinsmann. Jens Lehmann Nummer eins, Oliver Kahn schaut zu, beim FC Bayern hat das durchaus Spuren hinterlassen. Aber muss man deshalb gleich ein Banner mit der Aufforderung "Schlagt Lehmann!" auf die eigene Homepage stellen. Selbst als eingefleichter Kahn-Fan (ja, ich steh' dazu) musste ich erstmal schlucken. Ein bitterer Schlag gegen den derzeitigen deutschen Nationaltorhüter, Absender der Klub der "Großkopferten" von der Isar.
Ein Klick aufs Bild bringt dann aber doch die Entwarnung. Lehmann ist - Stephan Lehmann, seines Zeichens Stadionsprecher der Bayern. Und geschlagen wird der auch nur - im Tippspiel :-)
Lehmann heisst der Stadionsprecher vom FC Bayern und der hat alle moeglichen werbe aktionen laufen.
Schlag Lehmann ist eine Tip aktion wo du gegen ihn im "Alle gegen Lehmann" spiel tippen kannst.
Hat also mit dem Jens NICHTS zu tun.
Beste Gruesse aus Fort Worth, Texas und der Fox n' the Hound watching party.
Dieter Scholtyssek
Dieter Scholtyssek am 30.06.06 16:12
Mist... habe nicht ganz zu Ende gelesen.. ooops...
Trotzdem Gruesse aus Fort Worth, Texas... lol..
Dieter Scholtyssek am 30.06.06 16:14
Ich sitze in meinem Hotelzimmer, male mir in den schönsten Farben aus, wie die Klinsmänner gleich Argentinien nach Hause schicken. Nach einer begeisternden Partie steht es in meiner Vorstellung kurz vor Schluss 2:2. Ballack passt den Ball noch einmal vors argentinische Tor. Aus dem Hintergrund müsste Podolski schießen. Podolski schießt. Tor, Toor, Tooor!!!! Und wenn nicht? Wenn Deutschland, was ich für undenkbar halte, dennoch ausscheidet? Dann hätte ich vielleicht ein kleines bisschen Trost bei der Tour de France gefunden und mit Jan Ullrich mitgefiebert - auch wenn das nicht wirklich ein adäquater Ersatz gewesen wäre. Nun hat mich die Eilmeldung von Ullrichs Suspendierung aus allen Träumen gerissen. Ulle und Doping, ich hätte es nicht für möglich gehalten. Gut, bewiesen ist nichts. Aber die Suspendierung ist natürlich schon eine drastische Maßnahme. Sei's drum. Ich bin nur froh, dass unsere Fußballnationalmannschaft ganz offensichtlich nur ein "Doping" braucht. Dieses Mittel trägt die Markennamen Klinsmann und Löw.
es bleibt zur stunde nur die eine frage : warum hat jan ullrich nicht bereits gestern der dna-probe zugestimmt - die ausrede er wolle sich auf die tour konzentrieren war so fadenscheinig wie unsinnig - es war doch klar das dieser skandal nicht abzuschütteln ist wie eine lästige fliege - ruhe und konzentration hätte nur ein freispruch erster kategorie bewirken können - diesen hat jan ullrich aber abgelehnt. nun sehen wir das traurige ende eines gefallenen helden der vielleicht die falschen freunde und berater hatte oder sich einfach nicht noch einmal so schinden wollte - sei es drum - es ist schade - aber gegen dummheit und faulheit gibts auch in den blutküchen der dopingindustrie noch kein allheilmittel - die tour selbst ist damit völlig bedeutungslos geworden - wer auch immer gewinnt, er gewinnt nur weil die besten wohl alle nicht an den start gehen dürfen - ein ende des radsportbooms und das ende von jan ullrich und dem t-mobile team hat begonnen
sascha wagner am 30.06.06 12:37
schaut man sich die unschuldsbeteuerungen von jan ullrich an, erinnert das doch alles sehr an den fall "daum". auch dieser wolte einer "haarprobe" nicht zustimmen. die ähnlickeit der argumente von ullrich zu daum sind doch sehr frappierend. wie aufwendig wäre denn für ullrich eine dna-analyse gewesen? sicherlich hätte ihn diese analyse nicht so sehr in anspruch genommen wie die andauernden diskussionen. wer auch immer gedopt hat, sollte sein berufsrecht verlieren und für den entstandenen schaden gerade stehen müssen. die abschreckung ist gegen doping das einzig wirksame mittel. die "sportsmänner" die gedopt haben sind schlichtweg BETRÜGER!!!
Michael Lettl am 30.06.06 13:59
"Ulle und Doping, ich hätte es nicht für möglich gehalten."
Dieses Zitat von Frank Menke ist ja wohl der Hammer. Das kann doch niemand im Ernst sagen, der in den letzten zehn Jahren nur ein kein wenig den Radsport verfolgt hat. Ist ja schon allerhand. Ist bestimmt ironisch gemeint (hoffentlich)!
Die Tour wird nicht bedeutungslos, im Gegenteil. Dadurch das gegen 20 Schummler nicht an den Start gehen, erhöht sich der prozentuale Anteil der sauberen Fahrer im Peleton. Dass jetzt im restlichen Feld alle sauber sind, kann aber auch nicht angenommen werden.
Schöne Tour allen!
silwig am 30.06.06 14:14
Also, was ich an der ganzen Doping-Affäre irgendwie komisch finde ist folgendes:
1) Als jemand der dopen will, renn' ich doch nicht zu dem Blutpanscher, der auch meine Konkurrenten versorgt. Sollten diesen Fehler wirklich alle "Stars" gemacht haben?!
2) Warum kocht diese Affäre ausgerechnet jetzt hoch, einen Tag vor dem Tour-Start??? Wer profitiert davon?
3) Warum lässt man nicht zumindest jene Fahrer starten, die sich bereit erklären, noch heute eine DNA-Probe abzugeben. Auf das Ergebnis kann man dann immer noch warten und die Täter ggf. auch noch am Sonntag oder Montag ausschließen (die Täter werden sich dazu ohnehin nicht bereit erklären).
Sollte wirklich gedopt worden sein, dann hat der Radsport aber ein wirklich dickes Problem, immerhin sind doch nahezu alle der sog. "Stars" betroffen... und wenn es auch zynisch klingt. Nachdem alle gedopt, zudem beim gleichen Arzt sich versorgt haben, herrscht ja irgendwo wieder Chancengleichheit... dennoch bleibt es natürlich eine riesen Sauerei...
Christian am 30.06.06 14:41
Ich stimme dieser Ansicht voll zu.
Wo sind Beweise ? Es gilt der Rechtsgrundsatz im Zweifel für den Angeklagten,der hier nicht berücksichtigt wird.
Trotz der Beteuerungen von Ullrich wird ihm nicht geglaubt ,sondern den spanischen Ermittlern und damit ist dass Vertrauensverhältnis m.E, unkittbar gestört.
Ist ein Spanier nunmehr Tourfavorit ??
ekkehard 70 am 30.06.06 14:56
Ich frage mich, warum wird so viel "gedopt"? Des Geldes wegen? Des Ruhmes wegen? Des öffentlichen Interesses wegen?
Wenn es das Geld ist, dann die Frage: Wo kommt das Geld? Von den Sponsoren! Und die zahlen, weil sie dadurch in der Öffentlichkeit präsent sind; sie haben ihre Werbung bei stundenlangen Fersehübertragungen. Vielleicht sollten sich die Medien, auch das Fersehen, überlegen, ob sie diesen "Sportlern" weiterhin so viel Aufmerksamkeit schenken. Für mich ist diese Unterhaltungssendung über die Tour gestorben.
Siegmar am 30.06.06 15:16
Die Tour ist am Ende, bevor sie angefangen hat. Schade drum.
"...erhöht sich der prozentuale Anteil der sauberen Fahrer im Peleton"
Es gibt meines Erachtens keine. Die, die jetzt wieder mal gefunden worden sind, waren einfach ungeschickter als die anderen. Radsport auf diesem Niveau ist ohne Doping nicht vorstellbar, nicht einmal für die Pelotonroller.
RedBull am 30.06.06 15:34
Eine drastische Maßnahme von T-Mobile seine Stars zu suspendieren und sich nicht mit dem Decken der Stars zu beschäftigen. Und seine Wirkung wird dieser Vorfall haben wenn allle anderen Teams mitziehen. Das wäre der positivste Effekt. Anders als bei den Einzelfällen der Vergangenheit. Viele Sterne werden untergehen und Lance ist wiedermal der große Sieger. Er ist zum richtigen Zeitpunkt abgetreten (sauber oder Nicht bleibt auch hier die Frage). Es wird Jahre dauern bis die Tour wieder das ist was sie war, dann mit echten Sportsmännern. Ich bleibe trotzdem ein Fan von Jan. Denn wenn man sich keinen Vorteil verschaffen will sondern konkurenzfähig sein will, war er unter den Unsportlichen doch einer der stärksten. Natürlich ist es aber gut, dass die Gesundheit der Sportler jetzt geschützter ist, auch wenn ein Aufstieg nach Alp`duez in der neuen Radsportzeitrechnung 10 Minuten länger dauert.
Frank am 30.06.06 15:53
Vorsicht mit dem DNA-Test. Der mag schnell durchzuführen sein. Doch wer regelt das Labor, das Verfahren etc. Schließlich muß man Manipulationen ausschließen können. Wenn Ulles Anwälte ihm nicht geraten hätten, dies alles zu klären, hätten sie möglicherweise ein Problem. Dass man sich damit kurz vor dem Tour-Start nicht befassen will, ist nachvollziehbar und besagt für sich genommen nichts.
Joachim Graef am 30.06.06 16:31
Das Ganze ist sicher nur die Spitze des Eisbergs. Wer nicht dopt gewinnt im Radsport nicht und da geht es nun mal um viel Geld.
Eine DNA Probe kann ja bereits mit ein paar Haaren oder einem Tropfen Blut gemacht werden, das waere fuer Ullrich kein Aufwand gewesen, aber er wusste eben, dass es sich beim gefunden Blut um sein eigenes handelt.
Lustig ist dabei nur, dass "Hijo Rudicio" als Code verwendet wurde. Kann man so was eigentlich als Code bezeichnen? Wenn man dopt muss man sich eben geschickter anstellen (so wie es die Anderen doch auch schaffen).
Wenni am 30.06.06 16:48
Gestern wurde die Großbildleinwand der MainArena beschädigt. Ein niederländisches Schiff streifte einen der vier Pfeiler. Der Schaden konnte zum Glück schnell behoben werden.
War das alles? Nein, jetzt kommt der Hammer: Mein Kollege Mario hat das Unglück vorhergesehen! Er sagte schon zu Beginn der WM für das Ausscheiden der Niederländer diese Attacke voraus. (Beim Tippspiel konnte unser Prophet bisher jedoch nicht so gut landen.)
Nein, ich mag die Holländer wirklich. Sind wirklich ein cooles, lustiges und weltoffenes Völkchen. Deshalb will ich über die Fotomontage, die seit ein paar Tagen im Web kursiert, auch nicht viele Worte verlieren. Frage mich nur: Heißt die nächste Ausfahrt Argentinien?
Während der eine Meerschweinchen gerettet hat und die andere peinliche Filme guckte, hab ich in der fußballfreien Zeit mal ausführlich gewühlt: Über 1.400 Fotos haben sich seit Beginn der WM auf meiner Festplatte angesammelt. Die Möglichkeit im digitalen Zeitalter "klickklickklickklick" zu machen, ohne dass es sich gleich unangenehm im Portmonee bemerkbar macht, ist wirklich Segen und Fluch zugleich. Mein Problem: Abgesehen von unscharfen oder unterbelichteten Fotos kann ich mich im Nachhinein nur schwer von einem einmal geschossenen Motiv trennen.In einigen Jahrzehnten, so stelle ich es mir vor, wenn ich ein alter Knacker bin, kann ich mich dann Gicht- oder Rheumageplagt bei Laune halten, indem ich mich durch zehntausende Bilder klicke und mir zu jedem Bild vor mich hin brummelnd die alten Geschichten selber erzähle: Ach ja, damals,...
...als die Schwarzmarkthändler in Köln immer verrücktere Schilder in die Höhe hielten, um auf sich aufmerksam zu machen."
Damals, als Jorge José de Amorim Campos, besser bekannt als Ex-Nationalspieler Jorginho, nach dem Spiel Brasilien - Ghana fast von den eigenen Landsleuten erdrückt wurde.
"
Damals, als mir der Wohnmobilnachbar auf dem Southside-Festival sein Klapprad als Dienstfahrzeug zur Verfügung stellte, damit ich damit zum 1 Kilometer entfernten Pressezentrum radeln konnte, und auf dem Rückweg prompt die doofe, aber sehr seltene Posthorn-Hupe verloren ging.
Damals, als die Fußballbegeisterung einen Dortmunder Autobesitzer zu merkwürdigen Verschönerungsmaßnahmen trieb (Ja, das ist Kunstrasen!).
Damals, als die argentinischen Fans VOR dem Viertelfinale noch für allerlei Scherze zu haben waren.
Hoffentlich werde ich keine weiteren Fotos von lachenden Argentiniern zum Archiv hinzufügen müssen...
Danke Stefan, für diesen Beitrag. Er hat mich sehr erleichtert. Ich dachte nämlich schon, ich sei möglicherweise der Einzige, der diese Marotte hat, sich partout von keinem einzigen Foto trennen zu können, ganz gleich, welche Qualität es hat.
Frank am 30.06.06 10:16
Machen wir uns nix vor, diese 66 Stunden kalter Entzug, mit denen nicht nur Kollege Hinz derzeit zu kämpfen hat, sind ja nur ein kleiner, lächerlicher Vorgeschmack auf das, was uns ab dem 10. Juli noch viel härter zusetzen wird. Womit halten wir uns dann wohl bei Laune? Miit der Vorfreude auf den 11. August 2006? Oder beginnt dann schon das Kribbeln im Hinblick auf den
7. Juni 2008?
Ganz ehrlich: Bundesliga, Europameisterschaft - das ist doch alles nur ein schwacher Trost. Ich hab heute mal versucht, meine Entzugserscheinungen mit ersten Reisevorplanungen für 2010 zu bekämpfen. WM in Südafrika, hoffentlich nicht auf Kunstrasen und am liebsten ganz ohne Herrn Blatter, das wär doch was.
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