Wer würde da nicht gern helfen? Diese beiden Engländerinnen suchen nach Unterstützung. Wer kann ihnen nur die Abseitsregel erklären? Warum sie, obwohl von der Insel, für die Schweiz sind? "Die haben doch die gleichen Farben", antworten beide unisono.
Schweizer Heimspiel in Köln. Zur Halbzeit steht es auf dem Platz noch 0:0. Doch in Sachen Fangesänge haben die Eidgenossen bereits gewonnen - "Hopp Schwiitz". Von den ukrainischen Fans hört man nur in den seltenen Schweizer Singpausen.
EIGENTLICH wollte ich diesen Eintrag mit einem Foto vom ersten australischen Autokorso in Köln beginnen. Und auch ein Foto für den Schluss hatte ich mir überlegt: Als sich in der 92. Minute abzeichnet, dass mein Außenseiterwunsch mit etwas Glück wirklich in Erfüllung gehen könnte, wähle ich die Nummer einer Freundin in der Kölner Südstadt. "Fotografier bitte weinende Männer", sollte meine Bitte an sie lauten, denn mehr Italiener im Fußballfieber als dort, wo sie Fußball guckte, gibt es in ganz Köln nicht.
Dann kam alles ganz anders, ich legte wieder auf und werde seitdem das Gefühl nicht los, dass die Italiener auf früher typisch deutschen Pfaden wandeln: Schlecht spielen, Dusel haben und am Ende doch gewinnen.
PS: Um diesen Eintrag nicht völlig bilderlos abzuschließen, greife ich notgedrungen auf ein Wochenendfoto zurück, dass ich beim Southside-Festival gemacht habe. Dort war mein Samstag, was das dortige Fußballgucken angeht, trotz schwieriger Rahmenbedingungen noch optimal verlaufen. Doch der Sonntag entwickelte sich für alle Fußballfans unter den 40.000 Besuchern des Musikfestivals stürmisch und letztendlich desaströs. Von meiner Odyssee auf der Suche nach einer Live-Übertragung des Spiels Portugal - Niederlande später mehr.
PPS: Als ich heute, auf der Rückfahrt aus dem Süden, zum wiederholten Mal ein Auto mit zerknirscht wirkenden Oranje-Fans überholte, konnte ich nicht anders: Auf gleicher Höhe abgebremst, rübergewunken und so laut es geht "Ohne Holland, fahr`n wir nach Berlin" gesungen". Ist albern, ich weiß. Aber Spaß gemacht hat`s trotzdem.
Cool, Du warst da? Wie waren Live und Coheed & Cambria? Die hätte ich auch gern gesehen. Stattdessen gab's Bob Geldof. War aber auch okay!
Wolfram am 26.06.06 20:24
O Domke, wat fies! Du bist doch sonst so ein netter Mensch.
Marion am 27.06.06 22:18
Hallo Wolfram,
sehr nett war es, wie immer, obwohl ich Live verpasst habe und Coheed&Cambria ausgefallen sind.
Stefan am 28.06.06 13:11
"Problemfans" dürfen nicht nach München, zumindest nach dem Willen des Kreisverwaltungsreferats. „In München ist die Fußballweltmeisterschaft bis heute von fröhlicher und friedlicher Stimmung geprägt. So soll es auch bleiben. Deshalb wird auch vom KVR alles unternommen, gewaltbereite Problemfans von München fernzuhalten“, erklärte Kreisverwaltungsreferent Dr. Wilfried Blume-Beyerle mit Blick auf die 137 englischen Fans, die am Wochenende in Stuttgart randaliert hatten.
Ein "Betretungsverbot" wurde ausgesprochen, weil man befürchtet, dass es die Engländer nach München ziehen könnte. Die genaue Kontrolle, die Umsetzung dieses Verbots dürfte allerdings spannend werden. Prinzipiell dennoch kein schlechter Ansatz, denn mitunter kann man in Bayern ja auch richtig rabiat sein. Den "Problemfans" geht's mit dem Verbot eigentlich gut. "Problembären" dagegen werden in Bayern nämlich einfach abgeschossen. Die kann man nicht so leicht per Verordnung von den Städten fernhalten.
Und wenn sei doch kommen werden sie abgeschossen, aber man könnte ja als "Problemfan" verkleidet durch den Wald rennen. So wie das Teirschützer für den Bären vorhatten. Traurig ist das mit dem Bär.
Elephas am 26.06.06 21:22
Die Fußball-WM in Leipzig ist eigentlich vorbei. Das letzte Spiel war am Sonnabend. Doch noch immer läuft die Verhüllaktion dreier Leipziger Plattenbauten zur Fußball-WM (siehe Eintrag vom 08.06.06). Es soll keine Verschönerung sein, sondern es ist Kunst. Der Leipziger Pop-Art-Künstler Michael Fischer-Art hat die Planen angefertigt. Mal schauen, ob die Aktion vor dem letzten Tor des Endspiels erfolgreich beendet wird. Zwei knappe Wochen bleiben ja noch ....
Seit nun fast einer Woche habe ich hier in Stuttgart kein Handynetz mehr. Oder nur noch ganz selten. Was sehr unangenehm ist, wenn man drauf angewiesen ist…
Nach meinem ersten Anruf bei der Kundenbetreuung hieß es noch, der Fehler sei behoben. War er aber nicht. Auf meine erneute Nachfrage beim Anbieter bekam ich folgende SMS: „Leider kommt es WM-bedingt zu hohem Verkehrsaufkommen und somit zu Einschränkungen unserer Services.“
Ja, sind denn immer noch so viele Fans in Stuttgart, die SMS und MMS vom Schlossplatz verschicken? Und sind die großen Mobilfunkanbieter so schlecht auf die WM vorbereitet?
Immerhin: Der Anbieter hat sich mir gegenüber kulant gezeigt und mir ein paar Euro gutgeschrieben. Ich frage mich nur, was passiert, wenn die das bei allen machen (müssen). Arsenal London kann sich vorsorglich schon mal nach einem neuen Sponsor umschauen…
Man kennt den Spruch "Ohne Moos nix los" ... Das musste am letzten Wochenende auch ein begnadeter "Alleinunterhalter" aus der MainArena feststellen, der in einer Frankfurter Pizzeria einen Fußball und eine Armbanduhr (beides Werbeartikel eines Sponsors) gegen eine Pizza eintauschen wollte. Sein Vorschlag wurde vom Gastwirt abgelehnt.
Meine Kollegen Mario und Senol berichteten mir heute davon.
AUS-GETAUSCHT! ;-)
Inzwischen ist der Alleinunterhalter ausgetauscht! An seiner Stelle ist jetzt ne junge Frau auf der Bühne.
mario am 01.07.06 11:46
Zehn von elf WM-Spielen in Bayern sind vorbei, Zeit für ein paar unnütze Zahlen, die man prima bei aller Art von WM-Nachbetrachtung in den Raum werfen kann. München und Nürnberg waren Gastgeber für jeweils fünf WM-Spiele bisher. In der Münchner WM-Arena zappelte der Ball dabei 19 Mal im Netz, im Frankenstadion nur 10 Mal. Im Frankenland mussten die Fans sogar ein Mal ein torloses Spiel ertragen, nämlich das Duell Japan gegen Kroatien. Falls es außerdem jemanden interessiert: Alle Spiele waren ausverkauft, insgesamt schauten 462.000 Fans die Spiele in Bayern, in München waren jedoch mehr Zuschauer. Irgendwie auch logisch, schließlich ist die Arena (66.000 Zuschauer) größer als das Frankenstadion (41.000). So, merken und bei nächster Gelegenheit sämtliche Freunde und Bekannte mit diesen Informationen langweilen ;-)
Gestern Abend "spielte" Portugal gegen die Niederlande. Die zweite Halbzeit kam mir wie eine Parallelwelt vor. War das Fußball? Ich konnte die Aggressivität förmlich spüren und am Ende saß ich fassungslos vor der Mattscheibe. Das war eine merkwürdige Show.
Rot-Sperre für den Schiedsrichter
darf nach diesem unsäglichen Debakel doch wohl mit Recht gefordert werden. Das Team der sogenannten Unparteiiischen war keines -- weder ein Team noch unparteiisch. Letzteres vielleicht weil schlicht überfordert. Der Schiedsrichter war es. Das grell hell leuchtende Negativbeispiel das Sigmund Freud wohl ungefähr so hätte diagnostizieren müssen : mit anal-pedantischer Tendenz fokussiert auf eine Unsportlichkeit war er doch tatsächlich in der Lage das allzu Offensichtliche prächtig elegant zu übersehen. Und jede hilfreiche Assistenz von der Seitenlinie ward vergeblich herbeigesehnt ... Nicht nur beim Figo Kopfstoß. Daß dies zu einer Sperre führen muss, Gelb hin, FiFa-Regelung her, darf keine Forderung, sondern muss selbstverständlich sein. Ebenso selbstverständlich ist wohl, daß dieser sogenannte Privatsender mit diesem Kommentator in Zukunft keine Übertragung mehr zugesprochen bekommen sollte -- wohl kaum eine neue Erkenntnis, denn wer mit Verstand wählt diesen Sender schon freiwillig ? Sensationsgeiles Gelaber von Schlacht auf dem Spielfield und dann noch dieser Ex-Manager als Höhepunkt der Nachkommentierung im Sender-typisch inzestuösen Du-Kalli-Stil war zuviel.
Höchste Zeit den Blick wieder auf die beste aller Seiten dieser WM zu richten: die Freude am Spiel, die Begeisterung, die Sportlichkeit.
Ich möchte Fairness sehen. Im Großformat. Etwa die Entschuldigung nach einem Foul. Ich möchte die Freude der Kids sehen, die wie wir alle hinwegerissen werden von der Begeisterung in dieser WM. Sehen möchte ich die Gesichter der Nachwuchskicker aus Argentinien etwa, die mit hierher kamen, mit ihrer Nationalelf zusammen trainieren und mit Sicherheit mehr mitnehmen werden, als uns Zuschauern vermittelt werden kann. Das ist großartig. Vorbildlich -- für jeden Nationalverband? Es ist vorbildlich. Dieser Altstar aus Portugal war es nicht. Er gehört gesperrt. Das bitte sollen die Kids auch mit nach Hause nehmen, daß Unsportlichkeit unerwünscht ist, daß sie ungeduldet bleibt und konsequent geahndet wird und erst recht nicht durch nervig laute charakterlose Publizität in den Tabloids und diesen sog Privatsendern aufgehoben werden kann. Was zum Teufel geht da ab wenn dieser Figo nach mehrfachen Unsportlichkeiten auch noch interviewt wird? Verscherbelt den Typen an Abramovic. Soll er da auf der Bank mit diesem Ballack hocken, den genauso wenig jemand braucht wie die Deco's. Gebt diesen Typen den Raum and das Geld dieser sog Privatsender auf daß mein Ruh ich hab und Fussball ich wieder geniessen kann.
Doch zunächst muss ich mich erholen vom dem Schock den der Marco mir beschert hat, der Göran aber mir hoffentlich ersparen wird : eine fatal unglückliche Teamaufstellung das gestern war -- leider, leider.
Nun aber muss ich schnell dem Göran schreiben damit er gleich zu Beginn Crouch und Lennon aufstellt, den Lampart unter der Erstatzbank ablegt und sich am Besten selbst gleich aus dem Verkehr zieht ...
Dr. G. Beckers am 26.06.06 19:32
Fundstück aus der "New York Times": Portugal's Luiz Felipe Scolari, explaining his captain's loss of cool during the match against the Dutch yesterday: "Jesus Christ may be able to turn the other cheek, but Luis Figo isn't Jesus Christ."
Settembrini am 28.06.06 14:51
Was wurde im Vorfeld der WM die Sicherheitsfrage breit getreten: Hooligan-Schlägereien, Krawalle beim Public Viewing, Anschläge ... jeder halbwegs normale Mensch hätte die Paranoia kriegen können. Und nun? Bis auf ein paar Bekloppte in Stuttgart und Dortmund ist überall "Happy Our" angesagt: Lachende Fans, tolle Kostüme, ausgefallene Schminke - all das, was wir uns gewünscht haben. Und woran liegt's?
"Die Frauen sind schuld", sagt Kollege T., der grade wieder ein Wochenende in Kaiserslautern verbracht hat. Mütter mit Kindern auf dem Schoß sangen dort fröhlich "Ihr dürft nach Hause fahr'n", junge Frauen, die auch ein Küsschen für einen frustrierten Schweden übrig hatten und Großmütter, die mit ihren Enkeln fahnenschwingend über die Fanmeile zogen. Während Frauen in den WM-Stadien immer noch unterrepräsentiert sind, haben sie längst charmant und fröhlich dem Public Viewing ihren Stempel aufgedrückt. So einfach sind Testosteron und Aggression auszutricksen. Daran haben die Sicherheitsexperten nicht gedacht.
Die brasilianischen Fußballer müssen erst noch beweisen, dass sie weltmeisterlich kicken können. Die "Brasilianer" unter den WM-Bloggern sind bereits top in Form und reif für's Finale.
Waaaas? Sie kennen Frildo, Stefosa, Olivildo und Sebatison noch nicht?
Dann sollten Sie schleunigst in deren Blogs nachsehen, dort tut sich nämlich so einiges. Stefosa wollte Möbel kaufen, bei einem Rockfestival (?), Sebatison macht seltsame Hockbewegungen, als wenn er mal müsste und Frildo vernimmt ein lautes Knurren von der Reservebank. Wer sich hinter Olivildo verbirgt dürfte nun auch klar sein, gestern war ich tanzen.
In jedemfall lesenswert sind auch die Beiträge von Viano, Hellperto Pau, Heusaldo und Pinhosa da Costa, Tinhosa und von Frisco und Eberweisco.
Sie wollen auch einen brasilianischen Zweitnamen? Dann besuchen Sie den Brazil-Name-Generator.
Sehr geil! Habe den Link gerade an alle meine Freunde geschickt!
Pinhosa da Costa am 26.06.06 20:21
Ich habe ja fest damit gerechnet, dass Oliver Kahn irgendwann bei dieser WM die Fassung verliert und ob seiner Reservistenrolle zu stänkern beginnt. Zumindest ein Knurren ist ja nun auch zu vernehmen. In einem „Spiegel“-Interview betreibt er Frustabbau. Er habe Klinsmann "deutlich gesagt, dass ich nie nachvollziehen und verstehen werde, warum ich nicht die Nummer 1 bin." Das ist menschlich verständlich und von Stänkerei á la Uli Stein – wir erinnern uns an die „Suppenkasper“-Affäre 1986 - meilenweit entfernt. Ich habe Kahn menschlich nie besonders gemocht. Ich habe seine Leistung respektiert, aber dieser zur Schau getragene, in meinen Augen schon krankhafte Ehrgeiz war mir immer suspekt. Jetzt muss ich gestehen: Die Art und Weise, wie er sich seiner Degradierung zum Trotz ins Team einfügt und sich um die jungen Spieler kümmert, nötigt mir Respekt vor dem Menschen Oliver Kahn ab. Jürgen Klinsmann hat dieses Verhalten in der heutigen DFB-Pressekonferenz so formuliert: "Je weiter wir kommen in diesem Turnier, desto größer ist der Anteil von Oliver Kahn daran."
Froh war ich heute früh über folgende Meldung im Radio: Während der vergangenen zwei Fußball-WM-Wochen in Leipzig hat es bei der Polizei weniger Anzeigen wegen Gewalt gegeben, als in vergangenen Monaten in vergleichbaren Zeiträumen. Es waren weitgehend friedliche Tage mit genialer Partystimmung.
Für mich steht fest: Leipzig ist eine "Go-Area". Hier her gehen, fahren, fliegen oder einfach nur kommen lohnt sich immer.
"Die Freude ist das Stammwort zu froh. Sie ist eine Beglückung, eine helle oder heitere Stimmung, ein 'Frohgefühl'. In der Freude fühlt man sich wohl (zumindest eine begrenzte Zeit), es sind im Augenblick alle seelischen Bedürfnisse erfüllt."
"Euphorie ist eine subjektiv überschwängliche Gemütsverfassung mit allgemeiner Hochstimmung, gesteigerter Lebensfreude und verminderten Hemmungen."
"Rausch ist ein Zustand besonders intensiver oder besonders abgeschwächter Erlebnisse bis hin zur Ekstase, der Apathie oder dem Koma."
... für mich das Schönste am Fußball: die Glücksgefühl-Explosionen, der Überschwang, die Ausgelassenheit - pure Emotion eben (und das bei Männern!) - bei Spielern und Trainern, wenn das Spiel vorbei und man eine Runde weiter ist.
Ich habe eine neue Theorie. Ich glaube, ich kann Vorhersagen über den Ausgang eines Spiels treffen, wenn ich sehe, wie sich das Team vor dem Anpfiff fürs Mannschaftsfoto aufstellt. Das ist ja sozusagen der letzte teambildende Moment vor einem Spiel – und man kann dabei erkennen, wie eine Mannschaft drauf ist.
Bei England gegen Ecuador ist mir das gestern aufgefallen. Sehen Sie mal in die vordere Reihe die Südamerikaner (Foto oben, links): Das ist doch nichts Halbes und nichts Ganzes, stehen oder hocken? Müssen die noch mal aufs Klo? Ganz anders die Briten (Foto oben, rechts): Selbstbewusst, Joe Cole stemmt sogar angriffslustig das linke Knie nach vorn.
Die Variante Erste-Reihe-kniet-nieder gleicht einer bedingungslosen Kapitulation. Deshalb ist Saudi-Arabien auch ohne Sieg bereits zu Hause (Foto oben, links). Die Italiener signalisieren dagegen: Wir packen's spielend auch mit einem Bein.
Jetzt aber die Prognose für Freitag: Argentinien steht wie Ecuador, wir hocken vorbildlich wie immer – also 3:0 für Deutschland. Hier der Beweis:
Großartige Theorie, Göllner. Dranbleiben!
Olli am 26.06.06 12:07
Selten so gelacht hier, hab gleich meine etlichen Fußballfotos kontrolliert ;>
Erik am 26.06.06 16:45
Großartige Theorie, die man sicher noch verfeinern kann! Z.B. ist interessant, daß die Saudis nur zu Zehnt zu sehen sind.
Uwe am 26.06.06 18:11
Hey, Herr B. Göllner, meiner Ansicht nach sieht die dt. Elf aus wie die A-Jugend vom TuS Harsewinkel nach dem geschafften Aufstieg in die Bezirksliga ... wenn man von diesem Foto ausgeht: Au backe.
Übrigens: Großartige Theorie. P.S.: Schon mal auf den Speiseplan der Teams vor dem Spiel geguckt?
J. Alonso am 27.06.06 01:27
Ja, tolle Theorie :-/
Da fragt man sich gleich, wie Brasilien 2002 Weltmeister werden konnte: http://www.westfaelische-rundschau.de/fzo/media/fzo.wm2006.poster17_koreajapan2002.PDF
---start signature---
Ich bin nur 'ne Frau, ich versteh' nix vom Fußball, ich will nur schwitzende Männer mit stahlharten Waden und definierten Bauchmuskeln sehen, die am Hübschesten sind, wenn sie den Mund halten.
---end signature---
Kerstin aus Lünen am 27.06.06 23:19
Ein wenig mulmig war mir ja schon, als ich mich gestern Nacht noch zur zweiten Halbzeit von Holland gegen Portugal Richtung Volksfestplatz bewegte. Ich wusste ja, dass dort draußen im Fandorf, unweit vom Stadion, mehrere zehntausend Niederländer die drohende Niederlage ihres Teams miterlebten. Viele von ihnen hatten mittags in der Stadt ja schon mächtig getankt. Wie würden sie reagieren, wenn sie tatsächlich aus dem Turnier fliegen sollten? Schon der erste Kontakt verhieß nichts Gutes: Als ich durch die Reihen ging und kurz meine Geh-Geschwindigkeit verlangsamte, weil sich auf der Großbild-Leinwand was tat, blökte mich eine sichtlich genervte Holländerin an: „Wech!“ Ich wollte zurückblöken, erinnerte mich dann aber an meine Gastgeberrolle und dass wir doch jetzt mit allen Fremden freundlich umgehen. Ja, des is amoal so.
So schön war's in Nürnberg am letzten WM-Tag (2 min) |
Video im Windows-Media-Format: DSL oder ISDN |
Ohne Holland
Irgendwann war dann Abpfiff und die Oranje-Flut strömte vom Volksfestplatz – deprimiert aber ruhig. Es war eigenartig still, fast gespenstisch. Nur drei Deutsche störten kurz die Ruhe, als sie "Ohne Holland fahrn wir nach Berlin" skandierten. Sie gaben aber schnell wieder auf, weil sich so recht keiner für ihre Provokationen interessierte.
Freundlichkeitswelle
Irgendwie hätte ich mir einen stimmungsvolleren Abschied von der WM für Nürnberg gewünscht. Es war eine wunderbare Zeit, mit unvergesslichen Eindrücken – und sehr langen Arbeitstagen. Die WM hat Nürnberg gut getan, und vielleicht auch umgekehrt – wäre zumindest schön. Die Nürnberger waren gute Gastgeber, mit einer Freundlichkeit und Herzlichkeit, wie ich es ihnen niemals zugetraut hätte. Ich selbst habe es vergangene Woche erlebt, als ich in der Stadt stand und einen E-Mail-Ausdruck studierte. Es muss wohl so ausgesehen haben, als ob ich nach dem Weg suchte. Es dauerte nämlich keine zehn Sekunden, bis mich jemand fragte, ob er mir helfen könne.
Kaiser, bitte hilf uns!
Und jetzt bin ich doch ein wenig traurig, dass schon alles vorbei ist und wir hier so etwas vielleicht nie wieder erleben werden. Schade. Aber warum holen wir die WM nicht einfach für immer nach Deutschland? Wie, so was geht nicht? Da muss halt mal wieder der Franz ran. Unser Kaiser schafft das schon, bestimmt.
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