Eine Frage für Könner:
Ricardo La Volpe, Trainer der Mexikaner, war bereits als Spieler bei einer WM-Endrunde dabei. Bei welchem Turnier, für welches Land und auf welcher Position spielte La Volpe damals?
Tip: Er hat eine WM-Medaille.
1978, als dritter Torwart der Argentinier, WM-Titel, also quasi "Gold" *klugscheiss* ;-)
Bernd am 24.06.06 22:39
Willst du mir etwa Konkurrenz machen, Herr Hinz?
Fiona Flanke am 24.06.06 22:43
Würde ich niemals wagen... ;-)
Olli am 25.06.06 11:36
Es ist Wahnsinn. Leipzig feiert. Nach dem Spiel Deutschland gegen Schweden liegen sich Mexikaner und Leipziger in den Armen. Nicht selbstverständlich, aber man könnte meinen, dass lateinamerikanische Temperament steckt an. Vergessen oder nicht bemerkt sind die unschönen Szenen vor dem Spiel, wo übereifrige Deutsche die Mexikaner verschreckten, wie mein Kollege Ronny Eichhorn berichtet. Argentinier entdecke ich kaum unter den Fans.
Die Goethe- und die Grimmaische Straße füllen sich ziemlich bald. Ein Menschenmeer strömt weiter in die Innenstadt. Wie viele mögen es sein? Die Polizei spricht von 8.000, dann von 15.000 Fans. Egal. Für mich sind es unzählige. Die Stimmung ist wirklich genial. So etwas habe ich hier noch nie gesehen. Und immer wieder der Ruf „FINALE, hoh, hoh, hoh!“.
Ganz versteckt in der Ecke ein ganz kleiner Fan: ein Teddybär. Er bläst – Luftblasen. Ich hoffe, dass sich der Spruch vom Finale nicht so schnell auflöst, wie diese Blasen.....
Noch mehr Fotos zum Fan Fest gibt es in der Galerie.
Da sind sie: Die wenigen Schweden, die in Leipzig übernachten. Kurz nach dem 2:0 gegen Deutschland entdeckte ich sie an der Thomaskirche. Nur zwei wollten sich fotografieren lassen. Die anderen verschwanden sehr schnell. Aber es ist halt so: Einer kann nur gewinnen. Es lässt sich nicht ändern. Und so bleibt die gute Mine zum bösen Spiel.
Dass ich mir das Spiel ohne Ton anschauen musste? Geschenkt, endlich mal ohne doofe Kommentatorensprüche hatte ich mir ja eigentlich eh schon lange gewünscht.
Dass nicht wenige von uns dieses Spiel mit verbrannter Haut im Nacken werden bezahlen müssen? Egal, das wächst alles nach.
Dass wir in diesem Zeltstadtgewirr Gefahr liefen, beim Getränke holen über Zeltschnüre zu stolpern oder in einen Hering zu treten? Verluste gib t`s halt überall.
Aber dass selbst auf dem Southside-Festival die Musik während der 90 Minuten für einen Großteil der 40.000 Menschen zur Nebensache wird, dass unzählige Menschen gemeinsam und völlig siegessicher schon nach einer Viertelstunde „Ihr seid nur ein Möbellieferant“ singen, das ist es, woran ich mich auch noch in Jahren gerne erinnern werde. Und ich bin mir sicher, jetzt bekommen selbst die Argentinier ein kleines bisschen Angst vor uns.
Tja, müssen wir uns jetzt noch einen passenden Spruch für Argentinien einfallen lassen :-P.
Die putzen wir eh ;)
Fan am 26.06.06 01:30
Großartig! Was für ein Spiel...
Leider gehörte ich zu den Zuspätkommern, die nicht mehr auf die Fanmeile durften.
Die wurde heute schon lange vor Spielbeginn geschlossen, weil sie mit 750.000 Besuchern deutlich über dem Limit lag. Als ich kam, hörte ich schon von weitem das "Achtung, Achtung, hier spricht die Polizei: Alle Eingänge zur Fanmeile sind geschlossen!"
Genau wie alle anderen, die noch unterwegs waren, schreckte mich das einfach mal überhaupt nicht ab - deshalb entstand eine kleine Fanmeile vor der Fanmeile - wohl der Grund, warum in den Nachrichten gerade von 1 Million Menschen zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor die Rede war...
Auf unserer Seite wurde zwar auch immer wieder im Chor gebettelt "Lasst uns rein, lasst uns rein, lasst uns rein!", aber trotz allem herrschte einfach eine unglaubliche Stimmung - vor und hinter den Absperrungen. Die übertrug sich offenbar auch auf die Polizei - zur Halbzeit war dann nämlich folgende Ansage zu hören:
"Wegen der hundertprozentigen Auslastung der Fanmeile ist auch jetzt keine Öffnung der Durchlass-Stellen möglich. Trotzdem wünschen wir euch und uns weiter einen schönen Tag. Ihr wißt ja, der Beste gewinnt!"
In der Tat!
Wow, das offensive Spiel der deutschen Mannschaft ist beeindruckend! Prinz Poldi hat in der ersten Halbzeit schon zwei Tore geschossen ... und es stehen uns noch 45 Minuten bevor. So fängt das Achtelfinale super an. Bravo, Herr Klinsmann!
Wie gut, dass man Fußball so prima mit anderen schönen Dingen verbinden kann, Grillen im Garten zum Beispiel oder mit einem gepflegten Konzertbesuch. Dann nennt man das ganze "Popkick-Festival" und trifft sich zu Fußball und Musik im Treptower Park. Heute spielen dort Chikinki, fünf junge Männer aus Bristol, die genauso wie ich gezittert haben, ob Deutschland vielleicht doch schon heute gegen England spielen muss. Wenn das im Verlauf der WM noch passiert, habe ich ein massives Loyalitäts-Problem...
Chikinki-Sänger Rupert Browne fürchtete ganz andere Komplikationen: "Das Spiel wird auf einer Riesenleinwand übertragen bevor wir spielen – und egal, wie es ausgegangen wäre, wir hätten sicher ein Problem gekriegt.
Steve: Bei einem Sieg für Deutschland wären wir nur noch Nebensache gewesen – bei einem England-Sieg hätten die Leute vielleicht irgendwas nach uns geworfen…"
Da haben wir ja beide nochmal Glück gehabt. Chikinki können relaxt ihren Gig spielen und ich kann Deutschland hemmungslos anfeuern.
Wer Weltmeister wird, mussten wir natürlich auch klären. Dazu Rupert: "England, oder?" und Schlagzeuger
Steve Bond: "Ich denke, Deutschland. Go on, Deutschland!"
Der Vollständigkeit halber noch der offizielle Chikinki-Tipp für das Spiel England-Ecuador morgen: 3:1.
(Gar nicht so leicht, zu versuchen, ein Interview mit Handykamera zu führen... Danke an den netten Kollegen der noch mitfotografiert hat!)
Man hört übrigens schon überall die Hubschrauber, die über der Fanmeile kreisen... das wird heute die Hölle dort, aber lustig ;o) (hoffentlich auch noch nach Spielende...)
Kennen Sie dieses Gefühl: So ein Kribbeln in der Magengegend, ein Anflug von Nervosität - obwohl man selbst um 17.00 Uhr eigentlich gar nichts zu tun hat, sondern nur 22 Kickern auf dem Rasen zuschauen darf? Dieses Gefühl ist da. Irgendwie auch selbstverständlich, wenn man wenige Stunden vor dem Anpfiff durch die bayerische Landeshauptstadt zieht.
München versinkt in schwarz-rot-gold. Das Fan Fest im Olympiapark ist überfüllt (Livecam vom Olympiaturm), genauso das Olympiastadion (Livecam), das beim heutigen Achtelfinale ein WM-Revival erlebt. Wieviele Menschen? 50.000? 100.000? Keine Ahnung. Auf jeden Fall so viele, wie sie der Olympiapark noch nie gesehen hat. Und das bei 27 Grad - gefühlten 40 Grad - Außentemperatur.
Das Kontrastprogramm gibt's auf der Zugspitze (Livecam) im "Münchner Haus". Dort wollen rund 30 Fußballfans aus Deutschland und Österreich das Achtelfinale genießen. Bei etwa acht Grad Außentemperatur.
und was sagt lehmann???
michael am 24.06.06 15:56
Hat jetzt zwar so direkt nichts mit der WM zu tun, ist aber wichtig für das Selbstwertgefühl der Pfälzer:
Das Fritz-Walter-Stadion hat sich seit meinem letzten Besuch vor 13 Jahren echt gemausert. Nach dem Umbau ist alles topmodern, von den schönen steilen Tribünen hat man beste Sicht von allen Plätzen, man ist einfach nah dran am Spielfeld, und die Stimmung ist entsprechend.
Köln, finde ich, muss um das Prädikat "schönstes Zweitligastadion Deutschlands" zittern!
Wie macht er das bloß? Hat Franz Beckenbauer gar einen Doppelgänger? Er ist bei fast jedem WM-Spiel ist er dabei, sorgt deutschlandweit für Kaiserwetter und hat durch die WM, die er ins Land holte, auch noch eine bundesweite Gute-Laune-Welle losgeschlagen.
Nun hat Franz Anton Beckenbauer, besser bekannt als 'Der Kaiser', mal eben schnell zwischendurch geheiratet - in Kitzbühel in Österreich. Per Helikopter hin, Ringe tauschen, zurück und wieder ins Stadion. Zack, zack. Der Ball muss weiter rollen.
Beneidenswert, wenn er das wirklich alles ohne Double schafft - mit 60. Ich bin heute, an Tag 15 der WM, schon froh, überhaupt den An-Knopf an meinem Computer drücken zu können - mit 30. Aber es geht immer weiter.
Drum bitte, liebe Nationalelf, bitte macht dem Kaiser heute ein majestätisches Hochzeitsgeschenk und gewinnt gegen Schweden.
Mach Dich nicht älter als Du bist:-)
Morgen ist auch noch ein schöner Tag...
Grüße aus dem Norden und noch viel Spaß!
Der Friese am 24.06.06 21:32
Zurück aus Kaiserslautern. Ein Erlebnis war es schon gestern – weniger "mein" Spiel als viel mehr das "Drumrum". Denn die Partie der zuvor so hoch gelobten, lustlosen spanischen B-Elf gegen die extrem harmlosen Saudis ist kaum der Erwähnung wert. Egal. Ich war dabei!
Hier meine Top-3-Stimmungs-Highlights:
Platz 3: Vier als Scheichs verkleidete Saudi-Fans feiern umgeben von spanischen Anhängern und posieren auf der Südtribüne mit ihrem überdimensionalen Gips-WM-Pokal. Das nenne ich mal Humor!
Platz 2: 20 Minuten vor dem Anpfiff läuft über die Stadionlautsprecher Hanna Aroni und Inca Marina. Und die 46.000 im Stadion schmettern in Anwesenheit von König Juan Carlos den Refrain mit: „Eviva Espana“! Königlich!
Platz 1: Während des Spiels erfahre ich per SMS, dass mein Sohn gerade sein "Seepferdchen" gemacht hat und vom Drei-Meter-Brett gesprungen ist. Herrlich! Was ist dagegen schon ein WM-Spiel!?
Der Würstchenverkäufer oder einer seine Kollegen ist immer da - bei Wind und Wetter. Und gerade jetzt, wo es für Deutschland um die Wurst geht. Er steht dazu. Das Outfit zeigt es. Die kleinste Würstchen-Bude Leipzigs ergreift Partei. Und so geht es der ganzen Stadt: Nichts gegen Schweden. Nur siegen dürfen sie heute nicht. Denn nach dem Spiel wollen wir hier noch weiterfeiern: Immerhin ist die Stadt voller Mexikaner und Argentinier. 45.000 Gäste werden heute erwartet. Das letzte WM-2006-Spiel in der Stadt wird das größte werden. Und die Party dürfte weit in den morgigen Tag hineingehen.
Bienvenidos Argentinia! Viva Mexico!
Gestern Abend sprach ich mit meinem Freund Dieter Bierbaum. Der war 1974 WM-Organisationschef für meine Heimatstadt Düsseldorf. Natürlich redeten wir übers Achtelfinale gegen Schweden. Und schon bald fiel der Name Erich Juskowiak. Der frühere Linksverteidiger von Fortuna Düsseldorf wurde auf den Tag genau heute vor 48 Jahren(!) zur tragischen Figur - im WM-Halbfinale Deutschland gegen Schweden! Dieter, der Juskowiaks Grab in Lintorf bei Düsseldorf pflegt: "Der Kurt Hamrin hat Erich solange provoziert, bis der sich mit einem Tritt revanchierte und vom Platz flog." Die 1:3-Niederlage wurde vor allem Juskowiak angekreidet, der sein Lebtag nicht mehr richtig froh wurde. "Das war der schwärzeste Tag meines Lebens. Das Foul hat mich ewig verfolgt", sagte er selbst einmal.
1986 starb er nach einem Herzinfarkt am Steuer seines Autos. So hat er immerhin noch die erfolgreiche Revanche bei der WM 1974 miterleben dürfen. Deutschland siegte in der Regenschlacht von Düsseldorf 4:2. Und das ist auch mein Tipp fürs heutige Achtelfinale. Ein Sieg für Erich Juskowiak.
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