Es war hoffentlich nicht das vielbeschriebene Bild mit Symbolcharakter: Dunkle Rauchschwaden zogen über das Servette-Stadion, als Deutschland sich gegen die Schülermannschaft U18 von Servette Genf im Trainingsspiel quälte. Eine Lagerhalle mit Plastikflaschen war in Brand aufgegangen und sorgte für Unruhe auf der mit 200 Journalisten besetzten Tribüne. Die waren schon vorher, wenn nicht beunruhigt, so doch etwas überrascht gewesen, dass Deutschland 26 Minuten brauchte, um das erste Tor durch Podolski zu erzielen. Und das war auch noch abseitsverdächtig. Das 12:0 mag zwar relativ standesgemäß erscheinen, doch hatte ich mir gegen so einen Gegner eigentlich viel mehr erhofft.
Stattdessen bleibt mir ein stümperhafter Mike Hanke im Gedächtnis hängen, ein Arne Friedrich, der sich auf der rechten Seite unheimlich schwer tat, und ein Sebastian Kehl, der ebenfalls behäbig zu Werke ging. Fehlpässe en masse. Einzig Olli Neuville durch Spielwitz und ein präsenter Tim Borowski fielen auf. Von Kehl fühlte ich mich auch noch ein wenig veräppelt. "Wir waren nach der Pause mindestens zwei Klassen besser." Hallo? Nur zwei Klassen?
Es war so ein kurioses Bild: Die Jungs schlenderten zu Fuß mit ihren Sporttaschen um den Hals zum Stadion, als würden sie gerade auf den Bolzplatz gehen. Deutschland fährt dagegen im Superbus vor. Nach heute ist mir ein bisschen mehr bange um die WM geworden. Mal sehen, was Klinsi morgen in der PK zum besten gibt. Wahrscheinlich gibt er die Favoritenrolle gegen Luxemburg am Samstag ab.
Auch im Spiel gegen Luckenwalde tat sich die Mannschaft meiner Meinung nach unnoetig schwer. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass die deutsche Nationalmannschaft sich schon immer schwer getan hat, gegen einen schwaecheren Gegner volle Leistung zu zeigen. Die Hoffnung stirbt also wie immer zuletzt....
Matthy aus Irland am 26.05.06 10:58
außerdem sind wa vize wm
Der König am 27.05.06 03:14
Naja, ich denke wir hatten dann doch schon genug verletzungen in diesen spielen. Ich bin ganz froh dass die jungs nicht mehr "leistung zeigen". Fänd ich auch recht unprofessionell.
Andreas am 29.05.06 07:00
"Ich weiß gar nicht, was ich hier soll", sagt der Agentur-Fotograf, "die ganzen Vorschau-Magazine für die WM sind doch gedruckt." Dennoch ist er gekommen zum Pflichttermin: dem Mannschaftsfoto der Nationalelf. Und nicht nur er. 70 Fotografen und Filmkameras haben sich zunächst zum Briefing um 16 Uhr vor dem Servette-Stadion eingefunden, aber zunächst ist Geduld gefragt.
Nach einer halben Stunde tut sich endlich etwas. Mediendirektor Harald Stenger gibt kurze Anweisungen: "Fotografen nach links, Filmkameras nach rechts. Sobald die Mannschaft da ist, alle hinter die Linie." Soweit das Briefing. Eine Viertelstunde später geht es zack-zack. "La Mannschaft" betritt das Stadion. Jeder Spieler kriegt kurz gesagt, wo er zu stehen hat. Rauf auf die Biergarten-Bänke und einer ruft "Herr Ballack", dann ratterten 20 Sekunden lange die Apparate. Schon ist alles vorbei. Das erste Teamfoto mit komplettem Kader ist im Kasten. 45 Minuten Geduld für das Pflichtfoto - manchmal sind auch die Fotografen nicht zu beneiden.
Permanente URL dieser Seite: https://www.ard-sportblog.de/archives/2006/05/25/