Yves Eigenrauch war schon immer der etwas andere Fußballer. 229 Bundesligaspiele absolvierte "Yyyyyyyves" einst für Schalke 04. Sogar zum Kader der Nationalmannschaft gehörte der gebürtige Mindener unter Berti Vogts und Erich Ribbeck. Eingesetzt wurde Eigenrauch aber nie. Sein lakonischer Kommentar: "Das blieb mir erspart".
Dem Fußball blieb Eigenrauch aber auch nach seiner aktiven Karriere erhalten. Er engagiert sich nebenbei für ein anti-rassistisches Fanprojekt mit Namen "Dem Ball is' egal, wer ihn tritt". In dieser Funktion stattete er der Nationalmannschaft in Frankfurt einen Besuch ab. Mit seinen Kollegen erstellt der Ex-Profi derzeit eine CD-Rom, die Jugendliche die Gefahren von Rassismus und Diskriminierung näherbringen soll.
Eigenrauch, hauptberuflich an einem Gelsenkirchener Theater angestellt, liefert die Fotos dazu, knipste die Nationalspieler beim Training und führte ein Interview mit Teammanager Oliver Bierhoff. "Wir konnten mit Oliver fünf Minuten sprechen. Er hat uns seine Erfahrungen in Italien zu dem Thema geschildert", berichtet Eigenrauch. Weil privatwirtschaftliche Interessen im Vordergrund stünden, sei es aber oft schwierig, Mitstreiter für ein solches Projekt zu finden, so der 34-Jährige.
Die CD-Rom soll übrigens in einer Auflage von 50.000 zur WM erscheinen und an Schulen sowie in sechs Stadien in Nordrhein-Westfalen verteilt werden.
"Worüber reden wir hier eigentlich?!" Der Kollege einer renomierten Wochenzeitung schüttelte während der Pressekonferenz hinter mit nur stöhnend den Kopf. Wörns? Italien? Stand im Transferpoker? Nein, am ausführlichsten antwortete Kapitän Michael Ballack doch tatsächlich auf die Frage, ob er lieber in den weißen oder roten Trikots der Nationalmannschaft spielen würde.
Michael Ballack wollte glaube ich irgendwie sagen, dass er sich a) wünscht, möglichst oft in weißen Hemdchen zu spielen, und, b) dass sich die Mannschaft ganz in Weiß einfach am wohlsten fühlt. Tatsächlich sagte er etwas durcheinander wortwörtlich: "Es ist ein Wunsch von mir, dass wir uns in weißen Trikots wohl fühlen" - na das wünschen wir uns auch, denn dann werden wir vielleicht Weltmeister! In Italien spielt die Nationalelf übrigens in den roten Leibchen - so wie Jürgen Klinsmann es am liebsten hat.
Italien - Land der eleganten Schuhe und exquisiten Krawatten. Das Nationalteam konnte wohl keine bessere Gelegenheit finden, als im Land der Mode sein neues Outfit zu präsentieren. Eine komplette Kollektion mit Teamanzug, Sakko, Hemd und Hose befindet sich im Koffer von Ballack und Co. auf dem Flug nach Florenz. Doch nicht dem Kapitän war es vorbehalten, die neuen Kleider zu zeigen, sondern Per Mertesacker. Der junge Per - so ganz scheint er in der Welt der Mode aber noch nicht angekommen zu sein. Als Teammanager Oliver Bierhoff, ein Mann von Schick, anmerkte, wie gut ihm der Per in den neuen Klamotten gefalle, gesellte sich zum norddeutschen Blass in Mertesackers Gesicht ein leichtes Rot hinzu.
Doch auch der baumlange Verteidiger fand natürlich Gefallen an den neuen Sachen. Den amerikanischen Starfotografen habe er gleich um die Bilder gebeten, um sie auch daheim in Pattensen zu zeigen. "Meine Eltern waren zuerst etwas skeptisch, weil sie mich noch nie so gesehen hatten, aber dann fanden sie es auch gut", berichtet Dressman Mertesacker vom heimatlichen Besuch.
Die neue Kollektion ist überwiegend im dezenten dunkelblau gehalten - oder navy, wie es im Fachjargon heißt. Manch einer möchte sagen, dass sei langweilig. Es ist aber wohl als starker Kontrast zu den knallig-roten Trikots zu sehen. Die Zeiten, als DFB-Trainer Uli Stielike im scharz-weiß karierten Sakko vor die Öffentlichkeit trat, sind jedenfalls ein für alle Mal vorbei.
"Auf nach Italien! Pasta, Tifosi, Calcio! Nein, heute noch nicht, morgen früh... Jürgen Klinsmann und seine Jungs verbringen den Rosenmontag an der berühmten Otto-Fleck-Schneise im DFB-Hauptquartier, dem Pentagon des deutschen Fußballs - und das übrigens ganz ohne Pappnase!
Zwei Mal Training, Pressekonferenz und ein gemütlicher Abend stehen an. Ob sich der ein oder andere aus dem Fenster hangelt und ins Getümmel stürzt? Mainz ist gar nicht so weit. Die Kutsche des Präsidenten können Ballack und Co. dafür allerdings nicht "borgen". Der Parkplatz von Theo Zwanziger ist leer. Vielleicht ist der "Präsi" ja selbst "undercover" beim Rosenmontagszug - verkleidet als "falscher Fuffziger"!
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